Herzlicher Empfang der Estenfelder Vierzehnheiligen-Wallfahrer nach 4 Tagen und 170 km Fußmarsch.
Donnerstag, 4. September 2025: Um 03:45 Uhr treffen sich in der Estenfelder St. Mauritius-Kirche Männer und Frauen wie jedes Jahr um diese Zeit, um nach Vierzehnheiligen zu wallen.
Christine Krichenbauer und Ulrike Lenker haben in bewährter Weise alles sorgfältig und minutengenau geplant, Liederbücher werden ausgegeben, die Marschordnung festgelegt und dann kann es nach einem Segen losgehen. Gott sei Dank ist auch Organist und Chorleiter Bernhard Fröhlich dabei, der für den richtigen und guten Ton sorgt.
Mit dem Lied: „Es geht ein Weg so weit so weit“ auf den Lippen, geht es pünktlich um 04:00 h noch zum neuen Friedhof, um dort insbesondere der verstorbenen Wallfahrer zu gedenken, die in früheren Jahren teilgenommen hatten. Seit 1997 gehen die Estenfelder am ersten Tag den Weg über Volkach nach Oberschleichach: das sind 60 Kilometer, die über den Zabelstein führen und man sich spätestens dann zum Sinn des Lebens und dieser Wallfahrt Gedanken macht. Aber Gesang und Gebet und vor allen Dingen die Gruppe trägt – auch den Zabelstein hinauf; ab dann fühlt man sich erschöpft und glücklich, diese längste Etappe geschafft zu haben und mitgegangen zu sein.
Am nächsten Tag ist die Strecke nur noch halb so lang und mittags treffen die Wallenden in Vierzehnheiligen ein und werden dort schon erwartet: Von Pater Maximilian aber auch den Buswallfahrern aus Estenfeld, die mit 30 Personen angereist waren.
In diesem Jahr gab es dann besondere Ehrungen: Für die 25. Teilnahme wurden Silke Scheller und Theresia Burkard geehrt, einundzwanzig Mal waren Elke Binder-Müller, Renate Förster, Barbara Wolf, Barbara Wolz und vierzehn Mal Theresia Zink und Günter Borst.
Auf dem Weg zurück nach Hause schwebt man dann förmlich ab Samstag durch die ober- und unterfränkische Natur und der Empfang zu Hause entschädigt für die eine oder andere Blase. Ausfälle gab es keine, obwohl der jüngste und auch noch Erstteilnehmer schon 63 Jahre alt war.
Ministranten, Pfarrer Bayer und viele Gemeindemitglieder standen mit Blumensträußen und überreichten sie den Wallfahrern, die alle beschlossen, auch im nächsten Jahr wieder nach Vierzehnheiligen zu wallen. Denn es ist in diesem Falle nicht der Weg das Ziel, sondern diese Basilika, die Zeugnis gibt, von jahrhundertelangen Glaubenswegen und die mit ihrer besonderen Atmosphäre spüren lässt, was das Christentum ausmacht – unabhängig von Kirchenstreitigkeiten und strukturellen Diskussionen.
Und alle hoffen, dass sie mit ihren Erzählungen von dieser Auszeit vom Alltag andere anstecken können mit ihrer Begeisterung – auch und gerade jüngere, die vielleicht den Fragen nach dem Sinn des Lebens nachspüren wollen. Alle sind herzlich willkommen, denn auch Teilstrecken sind möglich, wenn man zunächst nur einmal Hineinschnuppern will, in dieser Form Glaubenszeugnis abzulegen, sich zu besinnen.
Wie immer danken wir den vielen Unterstützern der Wallfahrt u.a. der Bürgermeisterin, der Firma Autohaus Konrad und der Firma EDEKA Arnold.
(Peter Pospiech)